Für alle, die sich gerade fragen, worum es hier überhaupt geht: ACP-120 ist die Zertifizierung für erfahrene Jira-Administratoren – offiziell nennt sich das Ganze Atlassian Certified Cloud JIRA Administration. Der Test richtet sich eigentlich an Profis, die mehrere Jahre tief in der Administration von Confluence und JIRA unterwegs sind. Leute, die Space Permissions im Schlaf konfigurieren und User Management mit verbundenen Augen erledigen. Kurz: eine Liga für sich.

Und dann – na ja… dann komme ich 😀

Ein Frischling mit großen Plänen. Keine jahrelange Berufserfahrung, keine tägliche Administration komplexer Instanzen. Nur Motivation, eine Portion Wahnsinn – und das unerschütterliche Vorhaben, mit einer metaphorischen Gabel gegen Windmühlen zu kämpfen. Oder eben mit einem veralteten YouTube-Kurs gegen einen Zertifizierungstest auf Expertenniveau.

Die Vorbereitung – zwischen Selbstzweifel und Copy-Paste-Taktik

Es begann, wie viele Lernreisen anfangen: chaotisch. Ein halbstaubiger YouTube-Kurs, irgendwo aus der Vor-Migration-Ära, ein paar Mock-Tests auf Udemy (mal hilfreich, mal fragwürdig), und Artikel aus der Atlassian-Dokumentation, die wahrscheinlich zuletzt aktualisiert wurden, als Confluence noch ein Teenager war 😐

Das Fundament war also wackelig, aber ich hatte zwei Ass im Ärmel: Regelmäßigkeit und Sturheit. Kein Tag ohne Lernen. Kein Thema zu trocken. Permissions? Her damit. Schemes? Los geht’s. Ich klickte, las, testete – und machte Fehler. Viele. Aber ich machte sie konsequent, und das zählt.

Der Endspurt – aka Tag vor dem Examen

Der letzte Tag glich einem Trainingslager. Vier komplette Mock-Exams, eins nach dem anderen. Kaffee, Schweiß und ein Kopf voller Shortcuts. Danach die härteste Disziplin: Fehleranalyse. Nicht nur „was war falsch?“, sondern „warum war’s falsch?“. Und wie kann ich das in 60 Sekunden erkennen, wenn’s drauf ankommt?

Die Synapsen glühten, die Konzentration hielt – und die Hoffnung wuchs.

Der Tag X – mit Sicherheitscheck und Nervenflattern

Am Prüfungstag: Wiederholung bis zur letzten Sekunde. Frühstück? Vielleicht. Erinnerungen daran? Keine. Ich war voll im Tunnel.

Dann der Prüfungsstart – und das bedeutete: Willkommen im digitalen Hochsicherheitstrakt. Bevor ich auch nur eine Frage sehen durfte, wurde ich dazu aufgefordert, den Raum in unserem Büro zu scannen: Wände, Boden, Decke, Handgelenke, Ohren – ja, sogar unter den Schreibtisch musste ich filmen. Ich durfte nicht murmeln, nicht mit den Lippen bewegen – und mein Gesicht wurde so intensiv beobachtet wie beim Lügendetektortest. Ganz großes Kino.

Der Test selbst? Anspruchsvoll. Technisch, kontextbezogen, mit Zeitdruck. Die Fragen hatten nicht mal eine Antwort, sondern manchmal zwei bis vier. Nach der ersten Runde hatte ich alle Fragen beantwortet – aber innerlich war ich ein Fragezeichen auf zwei Beinen. Also: alles noch mal durchgehen. Prüfen, vergleichen, neu bewerten.

Und dann kam das WLAN (absolute cinema)

Zehn Minuten vor dem Ende, ich hatte gerade die letzte Antwort überprüft – plötzlich friert alles ein. Eine Fehlermeldung: “WLAN Qualität ist zu schwach.“ Ich sehe meinen Bildschirm, aber niemand sieht mehr mich. Vorsichtshalber klicke ich auf “OK” und schreibe auf dem Live-Chat, dass ich eine seltsame Fehlermeldung bekommen habe und ob der Test noch läuft. Auf einmal, ohne ein Wort, schließt sich alles von selbst – der Prüfer beendet die Sitzung. Mein Herz setzt aus. Meine Hände schwitzen. Ich starre auf die Anzeige wie auf einen Krimi-Finale.

Schnell wieder eingeloggt. Hoffnungslos. Sicherheitsprüfung von vorn: Raum, Handgelenke, Ohren – ich hätte fast noch die Socken gezeigt, wenn es geholfen hätte 😀 Dann endlich: Ich darf wieder rein. Meine Antworten sind noch da. Noch 10 Minuten, um die restlichen Antworten zu prüfen – jede Sekunde mit dem Gedanken, dass gleich wieder alles unterbrochen werden kann – das würden meine Nerven nicht mehr aushalten, die des Prüfers wahrscheinlich auch.  Ein letzter Klick. Und das Ergebnis – scrollen, scrollen – WO SIND DIE ERGEBNISSE, ah, ja, hier, am Ende.

Bestanden.  😮

Fazit und Ausblick

Ich bin zwar kein Veteran der Jira Cloud-Administration, aber ich habe bewiesen, dass Ausdauer, Selbstdisziplin und Lernbereitschaft selbst die höchsten Hürden überwinden können. ACP-120 war kein Test – es war ein Statement.

Und das ist erst der Anfang. Ich bin bereit für mehr. Mehr Wissen. Mehr Zertifikate. Mehr Herausforderungen. Der Mond ist nicht genug – jetzt geht’s zu den Sternen <3

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Er arbeitet bei Opitz Consulting als System Support Engineer und kämpft täglich mit Systemfehlern. In seiner Freizeit liest er antike Philosophie, hebt Gewichte und verschlingt Sci-Fi-Romane. IT-Trends kennt er, bevor sie überhaupt trendy sind – ein echter Tech-Nerd mit Tiefgang.

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