Unerlaubte Zugriffe zählen zu den häufigsten und gefährlichsten Sicherheitsbedrohungen in Kubernetes-Umgebungen. Ohne eine granulare Zugriffskontrolle können Angreifer schnell Schwachstellen ausnutzen, um Zugang zu sensiblen Ressourcen zu erhalten. Wie im klassischen IT-Betrieb sind klare Zugriffsbeschränkungen unerlässlich, doch Kubernetes bringt zusätzliche Herausforderungen und Chancen mit sich.

In diesem zweiten Teil unserer Serie zu Kubernetes Security erfahren Sie:

  • Warum unautorisierte Zugriffe ein Risiko darstellen.
  • Welche Tools und Methoden Sie nutzen können, um Zugriffe granular zu kontrollieren.
  • Wie Sie Ihre Umgebung effektiv absichern können.

Sie steigen gerade erst ein? Hier finden Sie Teil 1 mit einer Übersicht zur Serie sowie den Link zu unserem Webcast, auf dem die Serie aufbaut:

Kubernetes-Sicherheit im Fokus: Best Practices und Strategie

Kubernetes Security Webcast


Warum granularer Zugriffsschutz entscheidend ist

Anders als bei herkömmlichen IT-Systemen müssen Kubernetes-Cluster viele verschiedene Komponenten absichern: Pods, Nodes, Secrets und APIs. Ohne abgegrenzte Autorisierung können selbst interne Nutzer oder Anwendungen versehentlich Sicherheitslücken öffnen.

Effektive Schutzmaßnahmen im Detail

1. Granulare Zugriffskontrolle mit RBAC (Role-Based Access Control)

RBAC Autorisierung ist ein Kubernetes Bordmittel. Es ermöglicht, den Zugriff auf Kubernetes-Ressourcen für Benutzer und Anwendungen zu reglementieren. So stellen Sie sicher, dass jeder nur das tun kann, was unbedingt erforderlich ist.

Beispiel:
Der folgende YAML-Ausschnitt erstellt eine Rolle, die nur Lesezugriff auf Pods erlaubt:

kind: Role 
apiVersion: rbac.authorization.k8s.io/v1 
metadata: 
  namespace: development 
  name: pod-reader 
rules: 
- apiGroups: [""] 
  resources: ["pods"] 
  verbs: ["get", "list", "watch"] 

Zusätzlich hilft Kubescape, um sicherzustellen, dass RBAC-Policies korrekt angewendet werden. Führen Sie dazu einfach den folgenden Befehl aus:

kubescape scan framework rbac

2. Richtlinien für den Netzwerk-Zugriff

Wie die RBAC gehören auch die Network Policies zu den Kubernetes Bordmitteln. Sie regeln den Cluster-internen IP- und Port-Zugriff und verhindern, dass Pods und Services unkontrolliert miteinander kommunizieren. Ein Beispiel: Nur Pods mit der Rolle „backend“ dürfen auf eine Datenbank zugreifen:

kind: NetworkPolicy 
apiVersion: networking.k8s.io/v1 
metadata: 
  name: allow-backend-to-database 
  namespace: production 
spec: 
  podSelector: 
    matchLabels: 
      app: database 
  ingress: 
  - from: 
    - podSelector: 
      matchLabels: 
        role: backend

3. Admission Policies zur Absicherung

Admission Controller prüfen API-Anfragen und verhindern nicht autorisierte Aktionen. Mit Kyverno können Sie beispielsweise sicherstellen, dass nur Images aus einem vertrauenswürdigen Repository genutzt werden:

apiVersion: kyverno.io/v1 
kind: ClusterPolicy 
metadata: 
  name: restrict-image-repo 
spec: 
  rules: 
  - name: validate-image-repo 
    match: 
      resources: 
        kinds: 
        - Pod 
    validate: 
      message: "Images must be from trusted.registry.com." 
      pattern: 
        spec: 
          containers: 
          - image: "trusted.registry.com/*"

Zusammenfassung

Eine Kombination aus RBAC, Admission Policies und Netzwerkisolation bietet eine starke Verteidigung gegen unautorisierte Zugriffe. Tools wie Kubescape und Kyverno erleichtern die Umsetzung und sorgen für eine kontinuierliche Überwachung.

Kubernetes-Sicherheit weiterdenken!

Kubernetes mit seinen Bordmitteln ist mächtig – aber auch anfällig für Bedrohungen. In unserer Artikelserie beleuchten wir kritische Sicherheitsaspekte und zeigen praxiserprobte Lösungen.

Freuen Sie sich auf weitere Analysen, Best Practices und konkrete Codebeispiele zu diesen wichtigen Themen:

  • Sichere Architektur für Kubernetes-Cluster
  • Bedrohungserkennung in Echtzeit
  • Sicherheitsmaßnahmen direkt in den Entwicklungsprozess einbinden

Die Blog-Serie komplett

Hier finden Sie alle Teile unserer siebenteiligen Blog-Serie:
Teil 1: Kubernetes-Sicherheit im Fokus: Best Practices und Strategie

Teil 2: Unerlaubte Zugriffe in Kubernetes – Ursachen, Risiken und Schutzmaßnahmen

Teil 3: Unsichere Kubernetes-Systeme absichern – Tools, Best Practices und Automation

Teil 4: Verdächtiges Verhalten in Kubernetes erkennen und darauf reagieren

Teil 5: Kubernetes-Sicherheit: Die größten Schwachstellen und wie Sie Ihre Cluster schützen

Teil 6: Shift-Left-Security – Sicherheit von Anfang an in der Softwareentwicklung

Teil 7: Kubernetes-Sicherheit: Fazit und Ausblick

Einen Blick wert: Auf diesem Webcast basiert die Blogserie: Kubernetes Security Webcast


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Foto: Torsten Jaeschke, OPITZ CONSULTING
Alle Beiträge von Torsten Jaeschke

Torsten Jaeschke ist seit über 20 Jahren in der IT-Branche tätig und hat langjährige Erfahrung in der Architektur und Entwicklung von IT-Lösungen. Schon früh hat er dabei aktiv Container- und Cloudtechnologien genutzt. Seit 2016 ist Torsten Jaeschke bei der OPITZ CONSULTING Deutschland GmbH beschäftigt und arbeitet daran flexible und sichere Lösungsarchitekturen für und mit Kunden zu entwickeln und damit verbundene Veränderungen professionell zu begleiten. Als Teil des Securityteams in der Division Systems kann er dabei seine Leidenschaften DevOps, Sicherheit und Change Facilitation miteinander verbinden und unterstützt Kunden und Mitarbeiter:innen dabei die damit verbundene Kultur, als auch Technologien zu verstehen und einzusetzen.

Alle Beiträge von Björn Gerhart

Björn Gerhart ist ein erfahrener DevOps-Spezialist mit über 20 Jahren Erfahrung im Linux-Umfeld. Die betrifft den gesamten Lebenszyklus von IT-Projekten – von der Konzeption bis Implementierung und Betrieb. So hat er zahlreiche erfolgreiche Projekte im Handel und im Finanzwesen realisiert. Auf technischer Ebene konzipiert und betreibt Björn Kubernetes-Cluster auf Rancher-Basis und nutzt für die Automatisierung Tools wie Ansible und Terraform. Damit setzt er cloudbasierte Pipelines effizient um. Bei seiner Arbeit legt er Wert auf robuste, erweiterbare Lösungen und eine transparente Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Auch Perspektivwechsel sind für ihn ein wesentlicher Teil seiner Arbeitsweise.

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