Camunda wirbt ja schon sehr lange damit, dass Ihre Lösung die richtigen Dinge umsetzt und die Vorteile von Individualentwicklung mit denen sog. BPM-Suites verbindet. BPM-Suites versprechen sehr häufig eine Automatisierung der Geschäftsprozesse ohne IT Unterstützung, also zero-code BPM oder wie camunda auch sagt „Bullshit BPM“.

In der Praxis kennt man das ja, der Fachabteilung ist die IT häufig noch ein Rätsel. Umsetzung neuer Funktionen erscheinen schwierig und benötigen viel Zeit. Doch der Fachbereich möchte die Umsetzung der Anforderungen immer zügiger und der Wunsch nach Selbstbestimmung wird laut. Es wird vom Fachbereich also nach Lösungen gesucht, BPM als Synonym für BPM-Suites und damit zero-code scheinen die richtige Wahl zu sein.

Anbieter werden eingeladen und evaluiert, auf den ersten Blick sieht es nach der ultimativen Lösung aus. Leider scheitern viele dieser Ansätze. Die Lösungen können die Erwartungshaltungen häufig nicht erfüllen und man stößt an vielen Stellen an die Grenzen der Möglichkeiten. Die teure Suite scheint sich also nicht bezahlt zu machen.

Camunda hat bisher einen anderen Ansatz vertreten und sich eben auf die Ausführungsebene (die Process Engine) konzentriert. Zur Umsetzung von Geschäftsprozessen wird die IT also weiterhin benötigt, die für die Fachabteilung eigentlich wichtigen Punkte werden dabei adressiert. Transparenz (ein gemeinsames BPMN Modell) und Umsetzungsgeschwindigkeit (die Engine bringt schon vieles mit und entlastet den Entwickler).

So weit so gut, doch was ist jetzt mit camunda los? Wird camunda auch zu einer zero-code BPM Lösung?

Seit der neuen Version 7.5, die am 31.05.2016 veröffentlicht wurde, ist nun ein neues Feature enthalten. Die sog. „Element Templates“.

Die Element Templates ermöglichen es, durch Vorfertigung von parametrisierten Java-Klassen und einer XML-Beschreibung, dass auch Nicht-Entwickler bzw. fachbereichsnahe Entwickler (citizen developers) durch Konfiguration über den camunda Modeller viele Dinge selbst erledigen können. Eine hohe Wiederverwendung der so erstellten Java-Klassen wird dadurch außerdem gewährleistet.

Ein gutes Anwendungsszenario dürften wohl Emails sein, die aus Prozessen heraus versendet werden sollen. Für dieses Beispiel möchte ich auf den camunda Blog verlinken: https://blog.camunda.org/post/2016/05/camunda-modeler-element-templates/

Weitere Anwendungsszenarien könnten sein:

  • Templates für System-Connectoren (z.B. ERP, CMS, DMS..)
  • Customizing von Workflows/Prozessen (z.B. für Mandanten)
  • Bereitstellung einer anpassbaren Standardsoftware
  • Uvm.

Element Templates können auf viele BPMN Typen angewandt werden, darunter aktuell „Activities“, „Sequence Flow“ (conditions) und „Process“. Durch die breite Basis, freue ich mich schon auf die vielen Einsätze in der Praxis.

Mit dem neuen Feature hält camunda also eine sinnvolle Ergänzung bereit und bleibt seiner Linie, die richtigen Dinge zu tun, auch weiterhin treu.
Für mich persönlich ist dieses Feature eines der Wichtigsten aus dem neuen Release 7.5.

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1 Kommentar

  1. Ich bin auch sehr positiv überrascht. Vielleicht haben meine Bemühungen im Rahmen des SCHub Projects (https://www.sc-hub.de) doch noch gefruchtet 🙂
    Wir nutzen Sie dort übrigens schon. Wer gerne eine Live-Demo möchte kann einfach anfragen.

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