Amazon hat Ende November auf der AWS Reinvent neben der Ankündigung von Notifications und Stimmerkennung  auch Alexa for Business (A4B) enthüllt.

Mit dieser Plattform sollen Amazons Sprachassistenten nicht mehr nur in zig privaten Haushalten, sondern zukünftig auch im Büro Einzug nehmen. Dort können zum Beispiel Besprechungen per Sprache gestartet, Geräte in Konferenzräumen gesteuert oder wiederkehrende Aufgaben am Schreibtisch automatisiert werden.

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Was muss ich wissen, wenn ich Alexa for Business jetzt in meinem Unternehmen einführen möchte?

Was ist der Unterschied zur „normalen“ Alexa?

Grundsätzlich bietet Alexa for Business zwei Arten, wie die Amazon Echo Geräte im Unternehmen verwendet werden können. Zum einen können registrierte „unternehmenesweite Alexa-Geräte“ (die sog. Shared Devices) an öffentlichen Plätzen – wie in Konferenzräumen oder am Empfang – platziert und dort auch von allen benutzt werden. Sie sind dann an den Unternehmensaccount gebunden. Zum anderen können Geräte an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter (die sog. Enrolled Users) stehen, wo diese sich zusätzlich mit ihren persönlichen Accounts anmelden können. Das ermöglicht eine wechselseitige Beziehung der Accounts: an meinem Arbeitsplatz kann ich auch Skills nutzen, die ich auf meinem Echo zuhause aktiviert habe. Und zuhause kann ich über Alexa auch meinen Arbeitskalender abfragen, da dieser an Alexa for Business gekoppelt ist.

Shared Devices

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Diese Alexa-Geräte können unternehmensweit von allen genutzt werden. Bild: Amazon

Mögliche Szenarien für diese Shared Devices:

  • Alexa, finde einen freien Konferenzraum
  • Alexa, fahre die Rollos nach unten
  • Alexa, bestelle mehr Papier für Drucker XYZ
  • Alexa, rufe ein Shuttle zu Gebäude 2.

Enrolled Users

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Diese Nutzer können Business-Skills mit ihrem persönlichen Account nutzen. Bild: Amazon

Mögliche Szenarien für Enrolled Users:

  • Alexa, erinnere mich, den Leistungsbericht um 9 Uhr zu drucken
  • Alexa, was steht heute alles an
  • Alexa, sage mein 14 Uhr Meeting ab
  • Alexa, schreibe ‚Präsentations vorbereiten‘ auf meine To-Do-Liste

Alexa Skills for Business

Wie auch für die private Alexa, können Unternehmen ihre eigenen Skills programmieren lassen und diese, ohne sie im Alexa Skills Store veröffentlichen zu müssen, mit all ihren Geräten benutzen.

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Für Alexa for Business Skills gibt es zudem noch einige weitere Schnittstellen, die es ermöglichen den Standort eines Alexa-Gerätes innerhalb eines Gebäudes anzugeben oder auch spezielles Equipment eines Konferenzraums anzusprechen.

Wie sieht das preislich aus?

Alexa for Business ist kostenpflichtig. Amazon greift dabei auf ein monatliches Abomodell zurück. Jedes unter dem Unternehmen registrierte Alexa-Gerät kostet dann $7 pro Monat (Preise in Deutschland bzw. in Euro sind leider noch nicht bekannt). Das Gerät an sich muss dazu im Vorfeld auch käuflich erworben werden und ist nicht im Abo enthalten.

Zudem kostet jeder „Enrolled User“ (also jeder Mitarbeiter, der seinen persönlichen Account mit dem Business-Account verbindet) $3 pro Monat. Unternehmen können Alexa for Business aber auch komplett ohne Enrolled User nutzen.

Ein Unternehmen, das 13 Echos bzw. Echo Dots bei sich aufstellt, und in dem 30 Mitarbeiter ihren privaten Account verknüpfen möchten, würde demnach im Monat $181 zahlen.

  • $7 pro Alexa-Gerät / Monat
  • $3 pro Enrolled User / Monat

Dann wäre da noch der Datenschutz…?

Wenn ein Echo im Raum steht, hört er gesprochene Sätze, verarbeitet diese aber initial nur auf dem Gerät. Erst wenn er das Wake-Word („Alexa!“) hört, dann werden die darauffolgenden Sätze an Amazon bzw. deren Cloud geschickt.

In deren FAQs stellt sich Amazon nun die Frage „Werden Inhalte, die von Alexa for Business verarbeitet werden, auch außerhalb der AWS Region verwendet, in der ich Alexa for Business nutze?„. Für Deutschland gibt es zum Beispiel die AWS Region „EU (Frankfurt)“.  Würde Amazon auf die gestellte Frage also mit einem klaren „Nein“ antworten, so lägen alle über Alexa übermittelte Daten innerhalb Deutschlands.

Leider hält sich Amazon mit der Antwort sehr vage und spricht von einige Teilen der Inhalte, die auch in eine andere AWS Region geschickt werden könnten. Wie viele und welche Teile das sind, steht dort aber nicht. Der genaue Wortlaut:

Any content processed by Alexa for Business is encrypted and stored at rest in the AWS region where you are using Alexa for Business. Some portion of content processed by Alexa for Business may be stored in another AWS region solely in connection with the continuous improvement and development of your Alexa for Business customer experience and other Amazon machine learning and artificial intelligence services.“ (Amazon AWS)

Aber: Speziell für Deutschland gibt es bisher noch keine genaueren Angaben zum Datenschutz. An dieser Stelle muss und wird Amazon sicherlich noch nachliefern.

 

Es bleibt also spannend im Bereich der Sprachassistenten.
Würdest du Alexa for Business am Arbeitsplatz nutzen?

 

Alle Beiträge von Christian Ochsenkühn

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