Vom 14. bis 16. März durfte ich an der IoT Konferenz von Bosch, der Bosch ConnectedWorld 2017, teilnehmen. In diesem Blogeintrag möchte ich meine Eindrücke von der Konferenz und vom Hackathon und mit euch teilen.
Als Student habe ich mich im Voraus für ein kostenloses Ticket beworben. Da ich in Berlin an der TUB früher als Austauschstudent studiert hatte, habe ich dort noch Kontakte und konnte bei einer guten Freundin übernachten. Ein paar Stunden vor meiner Reise hatte ich dann aber plötzlich ein riesiges Problem: Mein Flug wurde wegen eines Streiks in Berlin abgesagt. Ich hatte zwei Möglichkeiten: Entweder bleibe ich zu Hause in München oder ich nehme einen Nachtbus. Diese Entscheidung war nicht so schwierig, weil es mein Traum war, an der Konferenz teilzunehmen. Wegen des Nachtbusses war ich am Dienstag dann schon in aller Frühe in Berlin und konnte den ganzen Tag in unserem Berliner Büro arbeiten. Am Berliner Standort wurde ich sehr herzlich von den Kollegen empfangen.

Das Hackathon

Da ich ein kostenloses Ticket bekommen hatte, musste ich an der Hackathon-Konferenz teilnehmen. Dabei war ich immer gegen Hackathons, weil ich der Meinung war, dass man doch fast nichts in solch kurzer Zeit schaffen kann. Aber ich habe mich total geirrt: Es hat viel Spaß gemacht und ich konnte viele interessante neue Freunde kennenlernen. Ich habe dort viel gelernt und konnte die neusten Technologien ausprobieren. Die Konferenz startete am Dienstag um 18 Uhr mit einer Begrüßung und dem anschließenden Team Building.
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Jedes Mitglied konnte sich für einen Bereich entscheiden. Zur Auswahl standen: Mobility, Manufacturing, Building&City und Open Hacking. Eigentlich wollte ich etwas in jeder Kategorie machen und habe alle Begrüßungsvorträge angehört. Am Ende habe ich mich aber für Building&City entschieden. Mein Team hat innerhalb von zwei Tagen ein System erarbeitet, das den Menschen im Katastrophenfall helfen soll. Es bestimmt die Anzahl an Leuten in einem Gebäude und erkennt mittels Bosch Kameras gleichzeitig deren Emotionen (z. B. Panik). Wir haben leider nicht gewonnen aber jedoch hatten wir alle viel Spaß und ich konnte einiges neues Neues dazulernen.
Mein Team:
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Das Hackathon-Team BERSS (Building Emergency Response Support System):
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Wir konnten viele neue Technologien und Geräte benutzen. Auf dem Bild ist ein 3D-Drucker zu sehen:
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Eines der besten Dinge! Bosch lehrt IoT sogar den Kindern. Hackathon für die Jüngsten:5.jpg
Hackathon-Projekte und Sensoren waren überall. Hier in der Minibar:
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Ein Microsoft Mitarbeiter (links) zeigt mir, wie Azure funktioniert:
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Alle haben sehr fleißig gearbeitet:
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Mit Marita Klein von Bosch. Sie war für Hackathon verantwortlich:
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Die offizielle Party. Zeit für Networking:
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Werden wir in Zukunft öfters Vermisstenanzeigen für Roboter vorfinden? Oder ist das nur tolle Werbung? 😉
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Die Konferenz

Ich bin ganz sicher, dass dem Internet der Dinge die Zukunft gehört. Es geht hier nicht nur um die Erfassung, das Management, den Transport, und die Analyse entstehender Sensordaten, sondern insbesondere darum, wie Entscheidungen besser getroffen, Kunden neue Services und Produkte angeboten und komplett neue Geschäftsmodelle verwirklicht werden können. Das Internet of Things ist doch der Wegbereiter für die digitale Transformation von Organisationen aller Branchen. Diesem Transformationsprozess wird sich in Deutschland bald kein Unternehmen entziehen können.
IDC, der weltweit führende Anbieter von Marktinformationen prognostiziert, dass die Anzahl der vernetzten Dinge von derzeit 12,1 Mrd. (2016) auf weltweit 30,3 Mrd. bis zum Jahr 2020 ansteigen wird (Cisco glaubt, es kann sogar bis 50 Mrd. sein!). IDC geht davon aus, dass der IoT-Markt im Jahr 2020 ein Volumen von 1,7 Billionen Dollar haben wird. Das macht schon einen guten Eindruck, oder?

Die Konferenz teilte sich an beiden Tagen in unterschiedliche Themenslots auf:

● Connected Mobility
● Connected Manufacturing
● Connected Logistics & Supply Chain
● Connected City & Building
● Connected Agriculture
● Autonomous Driving
● IoT Cloud
● IoT Networks
● Silicon IoT
● Augmented Reality
Es gab dort viele unterschiedliche Firmenstände unter anderem von Bosch, SAP, Telekom Deutschland, Amazon Web Services, Eclipse Foundation, IBM, General Electric, Cisco, SalesForce, Intel und nVidia.

Es folgen die Ideen, welche ich persönlich am interessantesten fand:

Dank der neuen AV(Autonomous Vehicles) werden wir einen neuen mobilen Raum haben, wo alle selbstfahrenden Autos vernetzt sind. Was man bis heute zu Hause oder am Arbeitsplatz gemacht hat, kann man nun auch im Auto erledigen.Während der Konferenz hat inVidia gezeigt, wie ihr System funktioniert. Die Firmen der Autoindustrie müssen dank nVidia keines eigenen Systems mehr entwickeln. Sie können es einfach kaufen und somit viel Entwicklungskosten sparen:
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Bosch hat eine Wagen-Visualisierung gezeigt. Werden wir wirklich in 5 Jahren mit solchen Autos fahren? Die Leute, mit denen ich auf der Konferenz gesprochen habe, waren davon total überzeugt!
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T-Mobile hat einen Roboter vorgestellt, der alle Bewegungen einer Person nachahmt. Hierfür muss man einen Handschuh und eine Jacke mit Sensoren anziehen. Dank der Brillen kann man auch sehen, was der Roboter gerade sieht. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Grenzen zwischen echter, Augmented Reality und Virtual Reality langsam verschwimmen. Unternehmen entwickeln kombinierte Angebote aus AR und reiner VR. Laut Fjord Trends 2017 von Accenture soll der Markt für AR und VR im Jahr 2025 80 Milliarden US-Dollar erreichen.

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Fujitsu hat ein IoT Management System gezeigt, welches betriebswirtschaftliche Informationen in einem Dashboard visualisiert. Man konnte bei ihrem Stand einen Kaffee trinken und danach sofort alle Details zu meiner Bestellung auf dem Dashbaord ablesen. Die Kaffee war umsonst, aber bei dem guten Kaffee hätten sie viel Geld einnehmen können;) Über ein solches System kann man auch dynamische Preise einführen. Ist heute der White Kaffee nicht beliebt? Dann machen wir eine Preissenkung von 20 %!

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Der Tug (so heißt das Gerät) von Aethon kann selbst die Paketen durch einem Lager transportieren. Das Gerät hat viele Sensoren eingebaut, weshalb es auch mit Menschen in einem Lager zusammenarbeiten kann. Es wurde ein Video gezeigt und man konnte einen Tug Ausstellungsstück anschauen.Die Produkte von Aethon funktionieren bereits im medizinischen Bereich und sehen echt klasse aus.
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Ich bin noch immer von AWS (Amazon Web Services) begeistert. Meiner Meinung nach sind sie jetzt viel besser als Microsoft Azure oder Oracle IoT.AWS IoT ist der Cloud-Service für das Internet der Dinge. Dank diesem Service kann man tausend Geräte haben und sie sind über das Amazon Framework verbunden. Damit können die Nutzer solche Objekten oder Geräten „miteinander reden“ lassen. Es ist auf jeden Fall einfacher zu verwalten und man hat nur eine Architektur. Aber das Wichtigste ist: Amazon kümmert sich selbst um die Security (die größte Herausforderung in IoT Welt). AWS unterstützt HTTPS, Websockets und das MQTT-Protokoll. Mithilfe von AWS kann man Daten von global vernetzten Geräten speichern, verarbeiten und analysieren. AWS bietet unter anderem AWS Lambda, Amazon API Gateway, Amazon DynamoDB, Amazon Kinesis, Amazon S3 oder Amazon Redshift und erlaubt die Verknüpfung dieser zu einer robusten IoT-Anwendung. https://aws.amazon.com/de/iot-platform/

Cicsco hat eine Kleidung gezeigt, welche technische Mitarbeiter tragen können. Die Brille ermöglichte die Nutzung von AR:

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Die Zuckerwatte wurde von einem Roboter zubereitet:23.jpg
Ich finde es super, wenn man für Marketingzwecke Gamifizierung nutzt. Hier konnte man einfache Videospiele spielen und neue Information über Bosch Technologien erlernen:
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Ich möchte mich nochmal bei Alexander Däubler, Dominik Bial und Torsten Winterberg bedanken, dass Sie mich unterstützt haben und mir erlaubt haben, dass ich an dieser Konferenz teilnehmen konnte. Ich habe viele neue Leute kennengelernt und konnte neue Technologie und Geräte testen. Ich war zum ersten Mal auf einer solchen großen internationalen Konferenz und einem Hackathon. Ich werde versuchen, das auf der Konferenz erlernte Wissen in meine Arbeit bei OC einfließen zu lassen.

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1 Kommentar

  1. Danke für die Eindrücke. Ich konnte leider nicht dabei sein.
    Nur eine Frage: Was wirst Du später einmal machen, wenn sich Produktionsanalagen künftig selbst optimieren, Autos autonom fahren und Menschen dank Big-Data-Analysen Branchen umwälzen können, ohne eigene Technologien oder spezifisches Fachwissen zu besitzen?

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